Berliner Wahlkampf 2.0 – Piratenupdate

Nach den letzten Umfragen, die die Piratenpartei über der 5% Hürde sieht, haben wir uns entschlossen, auch die Kandidaten der Abgeordneten unter die Lupe zu nehmen. Als Kandidaten einer Partei, die sich dem Internet, Transparenz und Interaktivität verschrieben hat, sollten die Piratenkandidaten unser Ansicht nach klar vor den anderen Parteien liegen.

Die Auswertung ergab, dass die Kandidaten der Piratenpartei hinsichtlich ihres Online- und Social Media Angebots am Besten abschneiden – allerdings nur knapp vor den Kandidaten der SPD liegen.

In insgesamt 3 Wertungen liegen die Kandidaten an erster Stelle:

  • Anzahl der Kandidaten mit vollständigen Profilen, zusammen mit Bündnis 90/Die Grünen (93%)
  • Anzahl der Kandidaten mit einem Account auf den gängigen Social Media Plattformen (87%). Die SPD liegt dahinter mit 73% .
  • Anzahl der Kandidaten, die auf 2 oder mehr Social Media Plattformen aktiv sind (73%). Bündnis 90/ Die Grünen folgen mit 29%.

Die Stärke der Kandidaten der Piratenpartei ist klar im Bereich Social Media angesiedelt. Auch schneiden sie ebenfalls relativ gut in den anderen Kategorien (Bewertung der Kandidatenprofile der Wahlkampfsite und Anzahl der Kandidaten mit eigenen Websites)  ab. Auch wenn die Kandiaten im generellen Parteienvergleich am Besten abschneiden, insbesondere im Social Media Index, können sie sich nicht so weit von den Kandidaten anderer Parteien absetzen, wie man es von dieser Partei erwartet hätte. Allerdings scheint, besonders bei den jungen Wählern, diese Offenheit zum Dialog und ein breit aufgestelltes Social Media Angebot der Kandidaten, der Partei bei der anstehenden Wahl zum Vorteil zu erreichen.

Wahlkampf Berlin 2.0

Am 18. September 2011 wird in Berlin gewählt. Doch sind die Berliner Kandidaten der im Berliner Senat vertretenden Parteien fit für Social Media und Politik 2.0? Nur bedingt. Denn nur

  • 42% der Kandidaten betreiben eine eigene Website.
  • 31% der Kandidaten nutzen eine eigene aktualisierte Website im Wahlkampf.
  • 60% der Kandidaten besitzen einen Social Media Account
  • 21% der Kandidaten sind auf 2 oder mehr Social Media Plattformen vertreten.

Im Parteienvergleich schneiden die Kandidaten der SPD Berlin bei der Integration von Online und Social Media Angeboten in ihrem Wahlkampf am besten ab. Bündnis90/Die Grünen Berlin folgen, fast gleich auf die Kandidaten der CDU Berlin. Besonders die SPD Berlin überzeugt durch ein breit aufgestelltes Online und Social Media Angebot. Bündnis 90/Die Grünen Berlin hat die aktivsten Kandidaten im Bereich Social Media. Die Linke Berlin und die FDP Berlin belegen Platz 4 und 5, da die Kandidaten beider Parteien, insbesondere die der FDP Berlin, nur ein rudimentäres Online und Social Media Angebot bieten.

Social Media Index: Die SPD Berlin und Bündnis90/Die Grünen Berlin legen vor, die Linke Berlin und FDP Berlin abgeschlagen

Der Social Media Index basiert auf der Anzahl aller Kandidaten, die einen Social Media Account besitzen, die auf 2 oder mehr Social Media Plattformen vertreten sind, und deren Social Media Accounts auf den jeweiligen Wahlkampfsiteprofilen verlinkt sind.

  • Die Kandidaten der SPD (73%) besitzen am häufigsten einen Account auf einer der gängigen Social Media Plattformen.
  • Für Bündnis 90/Die Grünen treten die meisten Kandidaten an (29%), die auf zwei oder mehr Plattformen vertreten sind.
  • Die CDU hat zwar mehr Kandidaten (63%) mit einem Social Media Account als die Kandidaten von Büdnis90/Die Grünen (61%), ihre Kandidaten sind jedoch auf weniger unterschiedlichen Plattformen vertreten (22%) als die der SPD (24%) und die von Bündnis 90/Die Grünen.
  • Nur knapp die Hälfte der Kandidaten der Linken (50%) und FDP (45%) engagieren sich im Bereich Social Media. Accounts auf 2 oder mehreren Plattformen besitzen nur 11% (die Linke) und 18% (FDP).

Das Online und Social Media Dialogverhalten der jeweiligen Kandidaten zeigt eine beeindruckende Korrelation zu den aktuellen Umfragewerten (Emnid, Infratest dimap 30.8.2011), in denen die SPD mit über 30% führt, CDU und Bündnis 90/Die Grünen gleich auf zwischen 19% und 24% liegen und die Linke mit 11% und FDP mit 3% bis 5% zu den Wahlverlierern gehören würden. Die Auswertung des Online Wahlkampfes lässt natürlich keine Rückschlüsse auf mögliche Wahlergebnisse zu. Das Medium Internet besitzt jedoch bei der Erreichung der Wähler mittlerweile einen hohen Stellenwert. Parteien die Transparenz und Dialog im Netz scheuen, zeigen möglicherweise aber auch grundsätzliche Defizite gegenüber ihren potentiellen Wählern.

Download der Studie als PDF

Abgeordnete im Dialog

Mehr und mehr Bürger in Berlin nutzen die neuen interaktiven Kommunikationsmedien. Die Politik muss sich der Schnelligkeit der digitalen Wandlungsprozesse in der Gesellschaft öffnen, und ein zukunftsfähiges Kommunikations- und Interaktionsverhältnis zu einem festen Bestanteil ihrer parteipolitischen Ausrichtung machen.

Mit „Abgeordnete im Dialog“ bewerteten wir in 2007 wir knapp ein halbes Jahr nach der Regierungsbildung in Berlin die Dialogbereitschaft der Politik. Werden die Chancen und Möglichkeiten, die das Internet und Berlin bieten, von der Politik erkannt und effektiv eingesetzt, um zukunftsfähige Wege der gesellschaftspolitischen Mobilisation und des Austausches zwischen der Politik und Öffentlichkeit zu fördern?

Die Ergebnisse sehen wir Weckruf für die Nutzbarmachung der digitalen Potentiale Berlins und möchten Impulse einbringen, wie das Verhältnis zwischen der Politik und der Gesellschaft zum Nutzen Berlins verbessert werden kann.

Download (PDF): Dokumentation | Kurzübersicht

Digital Wahl in Berlin 2006

Der Wandel der Gesellschaft verändert den Anspruch an die Politik wie auch die Form der Kommunikation. Um nachhaltig Veränderungen herbeizuführen und die Gesellschaft in politische Prozesse einbeziehen zu können, müssen die Parteien neue Wege gehen.

Mit der Untersuchung der Online-Wahlkampfportale und Online-Services der Parteien beabsichtigt Politika eine Bestandsaufnahme darüber, wie fit die Berliner Politik für das digitale Zeitalter ist. Unser Augenmerk richten wir darauf herauszuarbeiten, ob innovative und benutzerfreundliche Dienste den Dialog zwischen Gesellschaft und Politik zu fördern, Partizipation fördern und qualitativ politische Inhalte und Positionen vermitteln.

Hierfür begutachten wir die Internetauftritte der Parteien und der Spitzenkandidaten sowie die aktuellen Wahlprogramme. Die Ergebnisse werden publiziert und es wird natürlich online zur Diskussion geladen.

Dokumentation als Download (PDF) | Kurzübersicht als Download (PDF)

So wählt Berlin

Das Wechselspiel aber auch die gegenseitige Einflussnahme von Medien und Politik sind zu wichtigen Faktoren in modernen Demokratien geworden. Zu den Berliner Landtagswahlen 06 untersuchen wir daher die Wahlkampfberichterstattung der Berliner Tageszeitungen, denn auch hier beeinflussen mittlerweile Wirtschaftlichkeit und Konkurrenz die journalistische Arbeit zur Wahl.

Download Dokumentation „Kandidaten, Koalitionen, Informationen“ (PDF)

Während des Wahlkampfes 2006 wurde von uns eine Umfrage unter den Wahlkampfleitern der großen Berliner Parteien gemacht. Diese ist in „Politik und Medien im Berliner Wahlkampf“ zusammengefasst.

Download Umfrage „Politik und Medien im Berliner Wahlkampf“ (PDF)

Studie „Berliner Wahl 2011“ veröffentlicht

Am 18. September 2011 wird in Berlin gewählt. Doch sind die Berliner Kandidaten der im Berliner Senat vertretenden Parteien fit für Social Media und Politik 2.0?

Die Ergebnisse unserer aktuellen Studie finden Sie hier >> Berliner Wahl 2011