Wahlkampf Berlin 2.0
Am 18. September 2011 wird in Berlin gewählt. Doch sind die Berliner Kandidaten der im Berliner Senat vertretenden Parteien fit für Social Media und Politik 2.0? Nur bedingt. Denn nur
- 42% der Kandidaten betreiben eine eigene Website.
- 31% der Kandidaten nutzen eine eigene aktualisierte Website im Wahlkampf.
- 60% der Kandidaten besitzen einen Social Media Account
- 21% der Kandidaten sind auf 2 oder mehr Social Media Plattformen vertreten.
Im Parteienvergleich schneiden die Kandidaten der SPD Berlin bei der Integration von Online und Social Media Angeboten in ihrem Wahlkampf am besten ab. Bündnis90/Die Grünen Berlin folgen, fast gleich auf die Kandidaten der CDU Berlin. Besonders die SPD Berlin überzeugt durch ein breit aufgestelltes Online und Social Media Angebot. Bündnis 90/Die Grünen Berlin hat die aktivsten Kandidaten im Bereich Social Media. Die Linke Berlin und die FDP Berlin belegen Platz 4 und 5, da die Kandidaten beider Parteien, insbesondere die der FDP Berlin, nur ein rudimentäres Online und Social Media Angebot bieten.
Social Media Index: Die SPD Berlin und Bündnis90/Die Grünen Berlin legen vor, die Linke Berlin und FDP Berlin abgeschlagen
Der Social Media Index basiert auf der Anzahl aller Kandidaten, die einen Social Media Account besitzen, die auf 2 oder mehr Social Media Plattformen vertreten sind, und deren Social Media Accounts auf den jeweiligen Wahlkampfsiteprofilen verlinkt sind.
- Die Kandidaten der SPD (73%) besitzen am häufigsten einen Account auf einer der gängigen Social Media Plattformen.
- Für Bündnis 90/Die Grünen treten die meisten Kandidaten an (29%), die auf zwei oder mehr Plattformen vertreten sind.
- Die CDU hat zwar mehr Kandidaten (63%) mit einem Social Media Account als die Kandidaten von Büdnis90/Die Grünen (61%), ihre Kandidaten sind jedoch auf weniger unterschiedlichen Plattformen vertreten (22%) als die der SPD (24%) und die von Bündnis 90/Die Grünen.
- Nur knapp die Hälfte der Kandidaten der Linken (50%) und FDP (45%) engagieren sich im Bereich Social Media. Accounts auf 2 oder mehreren Plattformen besitzen nur 11% (die Linke) und 18% (FDP).
Das Online und Social Media Dialogverhalten der jeweiligen Kandidaten zeigt eine beeindruckende Korrelation zu den aktuellen Umfragewerten (Emnid, Infratest dimap 30.8.2011), in denen die SPD mit über 30% führt, CDU und Bündnis 90/Die Grünen gleich auf zwischen 19% und 24% liegen und die Linke mit 11% und FDP mit 3% bis 5% zu den Wahlverlierern gehören würden. Die Auswertung des Online Wahlkampfes lässt natürlich keine Rückschlüsse auf mögliche Wahlergebnisse zu. Das Medium Internet besitzt jedoch bei der Erreichung der Wähler mittlerweile einen hohen Stellenwert. Parteien die Transparenz und Dialog im Netz scheuen, zeigen möglicherweise aber auch grundsätzliche Defizite gegenüber ihren potentiellen Wählern.
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Artikel: Wahlkampf Berlin 2.0 · Autor: Malte · Kategorie: Journal
Datum: Freitag, 2. September 2011, 08:29 Uhr
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